Über Flüsse und Kanäle durch Norddeutschland
Erzählt in 3 Dokus zu je 90 Minuten
Teil 1 - Von der Elbe bis zur
Ems
Pralinen mit Grünkohl gefüllt, Ölscheichs in der Heide und Fahrstühle für Schiffe - wo gibt’s denn so was? Fast
vor der Haustür: mitten in Norddeutschland. Und nicht nur die Geschichten sind ungewöhnlich, auch die Reise selbst ist es: Mit dem
Plattbodenschiff geht es auf den unterschiedlichsten Wasserwegen einmal rund durchs Binnenland von Niedersachsen und nach Bremen. Willem und Gerrit Ruempler, Vater und Sohn, stoßen dabei auf
überraschende Rekorde - wie die ältesten und kostbarsten Süssweine der Welt im Bremer Ratskeller, die kleinste Sprachinsel Europas und die meisten Biersorten in einem verrückten Jagdschlösschen.
Auf mächtigen Strömen, kleinen Flüsschen und verträumten Kanälen geht es durch die norddeutsche Tiefebene. So passiert das eigentlich für Küstengewässer gebaute Schiff Städte wie Hannover und
Lüneburg. Torfziegelbrenner und Klimaforscher, Klootschießer und Ginsengbauern - der Norden, vom Wasser aus entdeckt, wirkt zuweilen geradezu exotisch -
und ist gerade deshalb sehenswert!
Eine Filmreihe produziert für den NDR… als 60- und 90minütige Dokus. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und
Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.
Mit einem ungewöhnlichen Wasserfahrzeug auf einer ungewöhnlichen Reise, die Elbe hinab und über das Wattenmeer zum Jadebusen nach Wilhelmshaven und immer weiter hinein in die norddeutschen Flusslandschaften. Hier braucht man ein Boot, das durch flaches Wasser kommt und unter niedrigen Bücken hindurchfahren kann: ein historisches Plattbodenschiff, breit und behäbig. Als Entdecker am Ruder: Vater und Sohn. Ideal für die romantische Fahrt auf dem schmalen Ems-Jade-Kanal. Quer durch Ostfriesland, das alte Land der freien Friesen und mächtigen Häuptlinge. Von Torfbauern und Fehnschiffern urbar gemacht liegt es oft unterhalb des Meeresspiegels. Ohne Entwässerungskanäle, Pumpen und Wasserschöpfmühlen wie die im Wynhamster Kolk würden viele Ostfriesen nasse Füße kriegen. In Emden gilt es, das Teegeheimnis der Ostfriesen zu lüften. Von dort führt die Reise über Ems und Leda hinein ins Fehngebiet, zum Elisabethfehnkanal. Ebenso spannend wie mühsam, wenn die Tide gegenan läuft. Nur einen Steinwurf entfernt, im Saterland, lebt eine alte Sprache wieder auf: das Saterfriesisch. Gesprochen in der kleinsten Sprachinsel Europas, mitten im Moor, fand es sogar den Weg ins Guinness-Buch der Rekorde. Auf den Torffeldern ringsum forscht ein Erdenproduzent nach klimafreundlichen Alternativen. Über den Küstenkanal geht es ins rätselhafte Oldenburg. Wieso sind die Oldenburger Farben Mittelpunkt des Königswappens von Dänemark? Was ist die „Oldenburger Palme“? Und wie kommt Grünkohl in die Praline? Hunte und Weser bringen die Schiffer nach Bremen, der alten Hanse- und Kaffee-Stadt. In ihrem Rathauskeller schlummern die ältesten und edelsten Tropfen weißen Weins. Weser aufwärts lernt man visionäre Stromproduzenten, traditionelle Glasbläser und von einer verwunschenen Wassersägemühle begeisterte Herren kennen. Und in der Nähe kam es zur ersten Erdölbohrung der Welt: in Wietze an der Aller. Am Wasserstraßenkreuz Minden quert der Mittellandkanal die Weser - die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Nördlich davon, am Steinhuder Meer, rattern Leinenwebstühle - schon seit 250 Jahren. Dann kreuzt die Leine den Mittellandkanal. An ihrem Ufer steht ein wahres Märchenschloss: die Marienburg, das norddeutsche Neuschwanstein. Flussabwärts, in Hannover, speist Leinewasser die Fontänen der zauberhaften Herrenhäuser Gärten. Vom Mittellandkanal geht es in den Elbe-Seitenkanal. Nach der deutschen Teilung, als die Elbe hinter dem Eisernen Vorhang verschwand, als Verbindung nordwärts zur Elbe gebaut. Mitten im Kanal steht eines der größten und beeindruckendsten technischen Bauwerke Europas: das Schiffshebewerk bei Lüneburg. Unbegreiflich, wie hier große Frachtschiffe im „Fahrstuhl“ in die Höhe gehoben werden. Das märchenhafte Lüneburg ist nicht nur Spielort einer beliebten TV-Serie, es gab auch der Heidelandschaft vor ihren Toren den Namen. Berühmt für ihre lila blühenden Hügel und Täler, mit Wacholder und Heidehonig, aber auch Anbaugebiet für eine ungewöhnliche Pflanze: der asiatischen Heilwurzel Ginseng. Mit dem Boot über Flüsse und Kanäle, kreuz und quer durch Niedersachsen und Bremen, lässt sich eine Welt voller Wunder entdecken.
Teil 2 - Von der Elbe bis zur Ostsee
Schwebende Fähren um die verschrobene Legenden ragen, versunkene Dörfer und verschollenes Handwerk,
Bauerndome mit weltberühmten Orgeln und ein Storchenvater den Tränen nah. Bedrohte Wiesenvögel, um die die Bauern Zickzack mähen. Schreiende Stille im Teufelsmoor und im Wattenmeer verlassene
Inseln - Naturidylle, kaum zu überbieten. Fantasie und große Kunst, dort wo man sie kaum vermutet. Hungrige Heuler mit Kulleraugen und ein Weltwunder aus alter Zeit, das sogar Jules Verne zum
Staunen brachte. Geschichten so kontrastreich und ungewöhnlich, wie die Reise selbst: mit einem kleinen Plattbodenschiff über Flüsse und Kanäle quer durch Norddeutschland. Eine Reise voller
spannender Geschichten, überraschend erzählt von den Menschen, die hier zu Hause sind.
Eine Filmreihe produziert für den NDR… als 60- und 90minütige Dokus. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und
Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.
Der Norden Deutschlands, vom Wasser aus entdeckt, dem Takt von Ebbe und Flut folgend. Erst auf Elbe und Eider und ihren verwunschenen Nebenflüssen.
Und dann frei von den Gezeiten über den Nord-Ostsee-Kanal, der meist befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt. Von der Nordsee zur Ostsee - mit dem Boot einmal quer durchs Land, fast so wie
die Wikinger schon fuhren. Von Hamburg aus, dem Tor zur Welt, geht es tief in die Provinz - bis dreieinhalb Meter unter den Meeresspiegel. Mal einsam segelnd auf fast vergessenen Wasseradern und
mal mittendrin im Getümmel der Containerriesen.
Eine Reise faszinierend und vielfältig wie die Landschaften unterwegs. Und alle haben ihre ganz eigenen Geschichten: In Hamburg, als pulsierende Metropole am großen Strom Elbe erbaut, spielen
Sturmflutschutz und Wasserversorgung seit jeher eine überlebenswichtige Rolle. Elbabwärts auf schleswig-holsteinischer Seite liegt das Refugium der Haseldorfer Binnenelbe - Rückzugsort für Tiere
und Pflanzen, die es nur hier noch gibt… und Heimat der alten Bandreißer, deren Handwerk wieder in Mode kommt. Eines ihrer Dörfer allerdings - Bishorst - hat eine Sturmflut längst verschlungen.
Und auch die einst so viel befahrene Krückau, die die Elbe mit Elmshorn verbindet, ist fast versandet. Die Fahrt auf ihr ist ein Abenteuer. Zurück am Strom folgt das hygge Städtchen Glückstadt,
berühmt für seinen Matjes. Kurz dahinter geht´s über die Stör nach Wilster und zur Wilsterau, wo der Norden Deutschlands am tiefsten ist - dreieinhalb Meter unter Null. Wären die Deiche und
Schöpfmühlen nicht, wäre hier zweimal am Tag Land unter. Auch auf niedersächsischer Seite, südlich der Elbe gibt es viel zu entdecken. Dorthin zweigt die Oste ab. Eine alte
Kulturlandschaft, in der reiche Marschbauern aber auch arme Moorkolonisten lebten. Vom Teufelsmoor spricht man noch immer. Und fast jeder kennt die Künstlerkolonie im nahen Worpswede. Einige
ihrer Bewohner sind echte Visionäre.
Zurück zur Elbe, die nun ins Wattenmeer mündet. Ein UNESCO-Weltnaturerbe wo sich Robben und Gliebfischer tummeln… und Heimatrevier unserer Plattboden-Crew. Vor der Vogelinsel Trischen lässt
sie ihr Boot trockenfallen… und bekommt Besuch. Die Vogelwärterin kommt durchs Watt gewatet und erzählt, was ihr Leben ganz allein auf Trischen so besonders macht. Mit dem nächsten Hochwasser
geht’s nordwärts Richtung Eider weiter, und von dort wieder binnenwärts. Nun durch das alte Land der Wikinger. Auch Holländer und Dänen haben hier Spuren hinterlassen. Friedrichstadt mit ihren
holländischen Grachten. Der damals dänische Eiderkanal, den man zu den technischen Weltwundern zählte. Auch die Flusslandschaften hier sind wieder anders: trockengelegtes Seenland, Refugien für
bedrohte Wiesenvögel, Storchendörfer und uralte Feldsteinkirchen. Und in einer alten Eisengießerei direkt am Nord-Ostsee-Kanal türmen sich Kunstwerke aus aller Welt - in einer der bedeutendsten
Ausstellungen Europas. Wer hätte das im Provinzstädtchen Rendsburg vermutet? Nun ist Kiel-Holtenau nicht mehr weit, die Schleuse zur Ostsee und Ziel dieser Reise. Eine Reise kreuz und quer durchs
norddeutsche Land wie sie kontrastreicher und spannender kaum sein kann.
Teil 3 - Von der Elbe bis zur Oder
Mit dem Boot unterwegs auf Mecklenburgisch-Brandenburgischen Seen und Kanälen. Eine Reise mit kuriosen Begegnungen und berührenden Geschichten: Wie vom „Versailles des Nordens“, hinter dessen
herzöglicher Pracht nur Messing und Pappmaché stecken, oder vom fantasievollen Keramiker, der füllige „Damen“ in surreale Welten hinein formt; vom Müritz-Nationalpark und seinem
UNESCO-Weltnaturerbe, der Schlafstube des Weihnachtsmanns, Satellitenfernerkundung… Vom Wasser aus das Land der tausend Seen entdecken - unterwegs mit dem Motorboot „AlBi“.
Eine Filmreihe produziert für den NDR… als 60- und 90minütige Dokus. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und
Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.
Die
Bootsfahrt zur Mecklenburgisch-Brandenburgischen Seenplatte beginnt in der alten Festungsstadt Dömitz an der Elbe. Hier wacht ein Brückenzugkommando alter Herren über die fünfeckige Zitadelle.
Nur einen Steinwurf entfernt mündet die Elde in die Elbe, für die Crew des Motorbootes „AlBi“ der Zugang zur Müritz-Elde-Wasserstraße. Die erste Etappe: 120 Kilometer und 17 Schleusen bis Plau am
See, mit einem Abstecher nach Ludwigslust. Die Stadt entstand, weil ein Herzog aufs Land wollte. Da seine Familie nicht wohlhabend genug war, ihr Schloss mit Marmor und Gold auszuschmücken, nahm
man … Papier. So wurden die Ludwigsluster zu Pappmaché-Künstlern und ihre „Cartons“ europaweit zu Exportschlagern.
Weiter nördlich zweigt der Störkanal ab, nach Schwerin, der Stadt Heinrichs des Löwen. Imposant thront dort auf einer Insel im Schweriner See das prachtvolle Schloss, Jahrhunderte lang
Residenz mecklenburgischer Herzöge. Einem dieser Herren rettete der Fischer Cordt Prignitz vor 300 Jahren das Leben. Wohl als Dank erhielt er eine Erbpacht-Fischerei, die seine Familie noch heute
betreibt.
In Plau führt die Elde mitten durch die Stadt, deren Wahrzeichen die stählerne Hubbrücke ist, ein Industriedenkmal. Dahinter der Plauer See, einer der schönsten der Mecklenburger Seenplatte. Die
Drehbrücke vor der charmant restaurierten Inselstadt Malchow erweist sich als Nadelöhr für Sportschiffer.
Noch zwei Seen, dann ist die Müritz erreicht, der größte deutsche Binnensee. An ihrem Nordufer liegt Waren, ein alter Handelsplatz. Heute werden hier Propeller für die ganz großen Schiffe
gegossen. Die Müritz ist das Herz der Seenlandschaft und Teil des Nationalparks Müritz, dessen Buchenwald ein UNESCO Weltnaturerbe ist. Einst von Slawen bewohnt ist er Heimat der
Schriftsteller Hans Fallada und Theodor Fontane oder des Troja-Entdeckers Heinrich Schliemann.
Hier entspringt die Havel, auf der die „AlBi“ weiter schippert - über den Müritz-Havel-Wasserweg. Er gehört zu den beliebtesten Wassersportrevieren Europas, früher bekannt für seine Ziegeleien.
15 Milliarden Ziegelsteine wurden von hier aus in die neue Reichshauptstadt Berlin verschifft. Die farbenprächtig blühende Strelitzie ist eine „Neustrelitzerin“, benannt nach der Heimat der
englischen Königin Charlotte, einer Prinzessin aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz. Eberswalde, weiter östlich, gilt als Wiege der preußischen Industrialisierung - das „Wuppertal Brandenburgs“ -
möglich durch den vor 400 Jahren erbauten Finowkanal. Er ist die älteste noch aktive Wasserstraße Deutschlands - verwunschen und mit uralten, handbetriebenen Schleusen. Heute abgelöst vom
Oder-Havel-Kanal, dessen Höhepunkt im wahrsten Sinne das Schiffshebewerk Niederfinow ist, ein technisches Meisterwerk. Kurz dahinter, an der Oder endet die Reise über das Wasser quer durch den
Nordosten Deutschlands, einem Land zwischen den Strömen - von der Elbe bis zur Oder.