Land zwischen Belt und Bodden

Die Ostsee - das kleine Binnenmeer - mit Förden, Sandhaken, Inseln, Häfen... und Menschen, deren Leben und Geschichten geprägt sind von rauen Winden und salziger See. Für sie ist ihre Heimat weit mehr als ein „Urlauberbadeland“. So erzählt die Filmreihe von einer ursprünglichen Schönheit hinter den touristischen Kulissen: von atemberaubender Natur und originelle Lebensweisen. Eine spannende Entdeckungsreise über Wasser und Land.

 

Eine Filmreihe produziert für den NDR… als 60- und 90minütige Dokus. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

 

Teil 1 - Die Ostseeküste von Flensburg bis Lübeck

Die Ostseeküste zwischen Flensburg und der Travemündung. Ein lieblich-hügeliges Land, von Wind und Sonne reich verwöhnt. Ein leuchtend-gelbes „Meer“, wenn der Raps in Blüte steht. Selbst Findlinge scheinen hier wie Pilze aus dem Boden zu wachsen. Und Strände locken mit feinem Sand, das Meer davor ist flach und meist auch friedlich. Kein Wunder also, dass die Urlauber in Scharen strömen. Doch was steckt hinter dem Touristentrubel: Was ist die Ostsee für ein seltsames Meer? Wie hat sie das Leben an ihrer Küste prägen können? Wie hat sie Handel und Wandel beeinflusst? Welche Landschaften hat sie geformt - einzigartig und atemberaubend.

Der Film macht sich auf Entdeckungsreise, auf die Suche nach Geschichten und Geheimnissen, nach Menschen, deren Leben die Ostsee geprägt hat. Wie den Taucher, der seit über 40 Jahren am Ostseegrund in Geschichte eintaucht - von frühen Siedlern und Kanonenkugeln alter Schlachten. Eine junge Frau, die auf ihrem Katamaran fast täglich mit den Ostseewinden kämpft… auf dem Weg zu olympischem Gold. In Haithabu setzt ein „Wikinger“ Segel, wie es vor tausend Jahren die Nordmänner taten… während der Glasperlenmacher am Ufer um ledernes Schuhwerk feilscht. Ostseealltag nach mittelalterlichem Vorbild. Etwas jünger sind die Frachtsegler, die in Flensburg zur „Rumregatta“ starten. Rum, den noch heute ein Flensburger mühevoll im Eichenfass rollt. In dunkler Nacht muss ein Fährschiff durch die enge Trave gesteuert werden. Würdevolle „Seebären“ der Lübecker Schiffergesellschaft erhalten ein 500 Jahre altes Erbe… in der „Königin der Hanse“. Und auf Gut Panker - beim Fohlenbrennen - rennt ein Landgraf seinen edlen Pferden nach... während Kieler Wissenschaftler das Beste aus den Algen quetschen. Und es geht um das Geheimnis des Lübecker Marzipans… die Hühnergötter am Strand… warum die Schlei für viele die schönste Ostsee-Förde ist… Ein Film, der einer Reise gleicht… einer spannenden Reise auf den Planken eines historischen Segelbootes… der schleswig-holsteinischen Ostseeküste folgend - zwischen Flensburg und Lübeck an der Trave.

 

Teil 2 - Die Ostseeküste von der Trave bis Hiddensee

Die Ostsee mit ihren flachen Inseln, sandigen Haken, Windwatten und Lagunen. Ihre Küsten vom Wasser zerrissen… und unaufhaltsam in ihrer Veränderung. Und mittendrin: lebendige Häfen, mittelalterliche Backsteinstädte und Menschen, deren Leben und Geschichten - im Gestern und Heute - geprägt sind vom Meer.

Dieser Film ist eine spannende Entdeckungsreise über Wasser und Land von der Bierstadt Wismar aus über das älteste Seebad Heiligendamm, den größten deutschen Kreuzfahrthafen Warnemünde und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst bis hin zur autofreien Insel Hiddensee. Mit Abstechern in die atemberaubende Natur des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft - mit Dünen, sturmgebückten Kiefern und den Kranichen mittendrin... zur Hanse und ihren Koggen… und auch auf See, wo Wissenschaftler daran tüfteln, dass Plattfisch künftig durchs Netz der Fischer schlüpfen kann. In Rerik wird das Geheimnis gelüftet, wie das „Salzhaff“ zu seinem Namen kommt. Und gar nicht weit weg, in Kühlungsborn, steht ein grauer Zeitzeuge - der letzte Ostseegrenzturm. Welche Rolle spielte er früher in der DDR? Und warum ist es gut, dass er noch heute steht? In Heiligendamm wird es dann historisch: Der mecklenburgische Großherzog wird von seinem Leibarzt zum Bade in der kalten Ostsee verdonnert. Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst laden in Ahrenshoop Künstler in ihre Ateliers… während die Masken-Bastler aus Boorn schon auf den nächsten Winter warten. Im Sommer schlagen sie mit großem Spektakel und hoch zu Ross die Heringstonnen ab. Und woher stammen die „Darßer Türen“? Natürlich fehlen im Film auch die Zeesboote nicht. Das Fischen mit ihnen hat Tradition in Mecklenburg-Vorpommern… und auch das Regattasegeln. Auf Hiddensee fallen die Hausmarken der alten Inselfischer ins Auge, auch der Dornbusch mit seinem Leuchtturm oben auf und Gerhard Hauptmann. Der Schriftsteller hatte sich vor 130 Jahren in die kleine, damals einsame Insel verliebt. Vor allem wohl der Küstenlandschaft wegen, die die Ostsee mit ihrer gewaltigen Natur unentwegt neu formt. In grandiosen Luftbildern meint man fast, dem Meer bei dieser Arbeit zusehen zu können. In einem Film, der dem „Urlauber-Badeland“ an der deutschen Ostseeküste hinter die Kulissen schaut.

 

Teil 3 - Die Ostseeküste von Kap Arkona bis Heringsdorf

Atemberaubende Kreideklippen auf denen ein Urwald thront, traumhafte weiße Strände, ein Kaiser der samt Gefolge baden geht, Bernsteinfischer auf der Jagd und Sammler von gebackenen Steinen… die Geschichten des „Baltischen Meeres“ sind so besonders wie die Landschaft an seiner Küste. Dieser Film folgt ihnen von Stralsund über Rügen bis zur Insel Usedom - entlang der Ostseeküste Vorpommerns. Eine Urlaubsreise auf den Planken eines historischen Segelbootes, die hinter die touristischen Kulissen schaut und dabei Menschen begegnet, deren Heimat und Leben geprägt sind vom Wasser und vom salzigen Wind der See.

Los geht die Reise in Stralsund, deren Backsteingotik die UNESCO kürte. Wo die Museums-Crew der ersten „Gorch Fock“ vom wieder segelnden Windjammer träumt. Und was hatte dort der alte Fischkonservenfabrikant mit Bismarck am Hut? Am Kap Arkona auf Rügen buddeln Archäologen am Stahlseil gesichert, weil vor ihren Augen ein Stück Geschichte ins Meer zu rutschen droht. Auf einer Insel, die auf einem Brocken Kreide sitzt... was ihre Küste einmalig macht. Die Kreideklippen von Jasmund sind ein Naturschauspiel, das im „Königsstuhl“ seine Krönung hat… zumindest in unserer Zeit. Denn kaum etwas anderes auf dieser Insel ist so vergänglich wie die weiche Kreide. Fast jeder Krümel war Teil eines Lebewesens. Abdrücke und Versteinerungen erzählen davon. Weitere Stationen im Film sind das Ostseebad Binz mit seinen Logierhäusern in Bäderarchitektur, die „Weiße Stadt“ Putbus und das Jagdschloss Granitz, Mönchgut und die Insel Vilm, Bootsbauer in Lauterbach und Kegelrobben auf der Sandbank „Großer Stubber“. Über den Greifswalder Bodden segelnd liegt Greifswald nicht weit mit dem Hafenort Wieck am Ryck und der Klosterruine Eldena, die schon Caspar David Friedrich inspirierte. Seine Angehörigen waren alle Seifen-Sieder und Lichte-Zieher. Ein einträgliches Handwerk damals, das im Friedrich-Haus noch heute lebendig ist. Und dann die Insel Usedom mit dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde auf seiner nördlichsten Spitze. Wir treffen den Kaiser und sein Gefolge in Heringsdorf, einen eifrigen Bademodensammler und einen jungen „Käpt´n“ auf der ältesten Seebrücke Deutschlands. Mit einem der letzten Strandfischer geht es über die brausende Brandung vor Ahlbeck. Auch die Seenotretter von Zinnowitz holen ihren „Hecht“ aus der Garage. Und kurz vor Sonnenuntergang bricht ein Bernsteinfischer auf zur Jagd - nach den „Tränen der Götter“… vor Jahrmillionen tief im Grund der Ostsee verschüttet und nun wieder angespült an der vorpommerschen Küste. Zwischen Stralsund, Rügen und Usedom - im Land zwischen Belt und Bodden.